Verfall und Ende des anthropozentrischen Weltbildes
Dieser Sommer der Extreme hat uns mit epochalen Naturereignissen heimgesucht. In Bern sahen wir die Sonne in den letzten Wochen immer nur für Momente, Tageshöchstwerte unter 18° C waren in diesem Juli keine Seltenheit. Das riesige Tief über Europa drehte sich auf der Stelle und saugte wohl unaufhörlich Luftfeuchtigkeit aus dem Mittelmeer-Raum an, die es dann über uns abregnen liess. Luzern stand teilweise unter Wasser, Bern war bis vor kurzem akut bedroht. Schlimmer ist die Situation in Deutschland, wo in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen binnen 24 Stunden bis zu 163 Liter/m² fielen, was Bäche und Flüsse in rohe Naturgewalten verwandelte, die es dort so wohl noch nie gegeben hatte. Die Wassermassen rissen Häuser und Brücken fort, machten ganze Dörfer dem Erdboden gleich. Aus den Spuren der Verwüstung wurden schon über 150 Todesopfer geborgen, viele Menschen werden noch vermisst. Unter einem ähnlichen Schicksal leiden auch andere Regionen der Erde, in denen wochen- und monatelang auf der Stelle rotierende Hochs die Luft auf bis zu 56° erhitzen und verheerende Brände auslösen. Die Temperaturen sind so extrem, dass das Wasser aus den Löschflugzeugen verdunstet, bevor es auf die Flammen trifft. Die Anzahl der nachweislichen Hitzetoten nimmt weltweit signifikant zu.
Von in Allgemein
4 Jahren vor, 15 Minuten Lesezeit