Dolmetschervermittlung zwischen Anspruch und Realität

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Das Internet zeichnet sich durch den unbestreitbaren Vorteil aus, mit ganz verschiedenen Geräten (Smartphones, Tablets, Computern, TV etc.) fast immer und überall zugänglich zu sein. Folglich eignet es sich ideal für den Aufbau von Plattformen für die Koordinierung der Kommunikation zwischen Menschen mit konvergierenden Interessen. Darunter fällt seit längerem auch die Vermittlung von Freiberuflern aus verschiedenen Berufsgruppen.

Bhaasha ist eine solche Plattform, über die Dolmetschdienste freiberufliche Dolmetscher vermitteln können sollen, wie der Slogan auf der Website verkündet: „Den richtigen Dolmetscher finden – Wann und wo sie ihn benötigen“. Die Macher hinter Bhaasha sehen ihre Aufgabe folgendermassen: „Wir entwickeln Technologien, um Zugriff auf kompetente Dolmetscher anzubieten, Kommunikation über sprachliche Barrieren hinaus sicherzustellen und so letztendlich jeder Person die Möglichkeit für einen diskriminierungsfreien Zugang zu Dienstleistungen in den Bereichen Gesundheit, Soziales, Bildung und Justiz zu geben“. Und bewerkstelligen wollen sie das so: „Wir bringen innovative Technologien und entsprechende IT-Rechenleistung ein, um die Effizienz im Bereich interkulturelles Dolmetschen und Vermitteln zu optimieren und einen individuellen zeit- und sachgerechten Zugriff auf Dolmetscher zu gewährleisten“ (Hervorhebungen innerhalb der Zitate von mir).

Das hört sich zunächst einmal ganz gut an, ist dann aber auch schon alles, was man über die Plattform erfährt. Ausser, dass es unterschiedliche Apps für die drei Beteiligten im Spiel gibt: für die Dolmetscher, für den Dolmetschdienst, der den Zugang der Dolmetscher zur Plattform regelt und so die Qualität des Angebotes sicherstellen soll, und schliesslich für die Kunden aus den genannten Bereichen, die bei Bedarf Dolmetscher anfordern.

Dokumentationen zu den konkreten Funktionen und Funktionsweisen der Plattform und der Apps für eine Evaluation werden von Bhaasha unter dem Vorwand der Vertraulichkeit verweigert. Auch Dolmetscher, welche die Plattform benutzen, bestätigen, dass sie keine Details über die Funktionsweise erhalten haben, von der Handhabung der Dolmetscher-App einmal abgesehen. Die Vermittlungsplattform ist also für alle Anwender eine Black Box, über deren Funktionsweise und Parametrisierbarkeit so gut wie nichts in Erfahrung zu bringen ist. Bei einem Blick in die Allgemeinen Benutzungsbestimmungen von Bhaasha wird man dann endgültig misstrauisch: während sich der Anbieter auf eine Weise, die unweigerlich an Pananoia erinnert, jedes erdenkliche Recht sichert, werden für die Benutzer nur Pflichten vorgesehen, bei deren Verletzungen – drastische – Sanktionen drohen. Man nimmt sich vor allem das Recht heraus, jederzeit irgendwelche Massnahmen ohne Vorankündigung und ohne jede Begründung einzuleiten, selbst wenn sie zum Nachteil der Nutzer gereichen. Dass die Benutzungsbestimmungen auf der mehrsprachigen Plattform für die Vermittlung von Dolmetschern nur auf Französisch angeboten – und daher von vielen gar nicht verstanden – werden, ist bloss ein weiteres pikantes Detail, das aber ins Bild passt…

In der Tat fügen sich die wenigen zugänglichen Informationen für mich als Soziologen und Unternehmensberater schon zu einem Bild zusammen, das alle Alarmglocken in unüberhörbare Schwingungen versetzt. Soviel Arkanum kenne ich sonst nur von Geheimbünden und Geheimdiensten. Aber wie kann man sich ohne vollständige Transparenz überhaupt für eine Teilnahme an dieser Plattform entscheiden? Und wer wird eine so einseitige Verteilung der Rechte und der Pflichten unter Geschäftspartnern akzeptieren? Wer sich schon im Vorfeld gegen umfassend alle Eventualfälle juristisch absichern möchte, kann nicht wirklich überzeugt sein von dem, was er da (be)treibt…

Hier könnte diese Fallstudie mit drei grossen, warnenden Ausrufezeichen enden, doch wir stehen erst am Anfang… Denn fast alle Dolmetscher, die mir von ihrer Praxis mit Bhaasha berichtet haben, fällen ein vernichtendes Urteil über diese Plattform…

Die Mehrheit der Befragten ist von Bhaasha enttäuscht, weil es seit seiner Einführung die Zusammenarbeit mit ihrem Dolmetschdienst verschlechtert hat. Die meisten bekommen über die Plattform viel weniger Aufträge als vorher, einige gar keine mehr. Für viele Dolmetscher ist die Auftragsvergabe sehr ungerecht geworden. Fast alle beklagen, dass sie sich nun ständig in der Nähe des Handys aufhalten müssen, um möglichst schnell auf Anfragen via SMS zu reagieren. Und dass sie trotzdem oft oder immer zu spät antworten. Wer in seiner Agenda erst die Verfügbarkeit überprüft, verliert wertvolle Zeit für die Zusage – und kommt dadurch meistens zu spät. Also wird erst zugesagt… und später telefonisch wieder abgesagt, sollte es terminliche Überschneidungen geben. Ausgenommen sind nur Dolmetscher, die das Glück haben, dass ihre Sprache mehr oder weniger ein Alleinstellungsmerkmal darstellt.

Die meisten Befragten geben an, Bhaasha mache sie krank, neurotisch, die Rede ist von Bluthochdruck und Diabetes. Bhaasha würde sie um den Schlaf bringen und sich somit auch negativ auf das Privatleben auswirken. Sie reagieren genervt, frustriert und wütend auf die Vermittlungsplattform, tragen sich mit dem Gedanken, auszusteigen. Viele Dolmetscher, die schon viele Jahre mit dem Dolmetschdienst zusammenarbeiten, sehen sich nicht mehr als kompetente Individuen respektiert, sondern fühlen sich nur noch als eine unbedeutende, austauschbare Nummer behandelt, was in einem Fall sogar das Selbstbewusstsein zerstört habe. Sie sehen sich innerhalb ihrer Sprachgruppe zum ersten Mal mit Konkurrenten konfrontiert, die ihnen einige oder alle Aufträge wegschnappen. Einige sagen explizit, dass sie die Plattform für unbrauchbar halten, nicht zuletzt weil dadurch die Freude an der Arbeit verlorengeht.

Und dabei sind die ganzen technischen Mängel noch gar nicht angesprochen, die auch durch die Bank beklagt werden… So werden in einem Fall die Voreinstellungen ignoriert: es kommen Anfragen auch für Wochentage, die explizit gesperrt wurden. Persönliche Anfragen oder Folgeaufträge seien nicht von Sammelanfragen zu unterscheiden, in der SMS sei der Kunde nicht ersichtlich, nur dessen Adresse… Abstürze der Apps erforderten Neuinstallationen, die Abrechnung von Aufträgen sei kompliziert und würde bei den Spesen zu erheblichen Einbussen im Vergleich zu der Zeit vor Bhaasha führen… Durch das System habe sich der Verwaltungsaufwand für die Dolmetscher drastisch erhöht. Sie müssten nun die frühere Arbeit des Dolmetschdienstes mitübernehmen… Die Liste ist noch viel länger und sehr alarmierend…

Die Praxiserfahrungen der Dolmetscher mit Bhaasha stehen offensichtlich in einem krassen Gegensatz zu der harmonischen, egalitären, ja geradezu philanthropischen Aufgabe der Plattform, welche die Macher hinter Bhaasha (oder deren Werbeagentur) auf der Website formulieren. Viele berichten auch von zahlreichen unzufriedenen Kunden, die händeringend nach einer Möglichkeit suchen, Bhaasha zu umgehen. Wie ist denn so etwas möglich? Wie kann eine internetbasierte Plattform für die Vermittlung von Dolmetschern, die scheinbar alle Insignien des technologischen Fortschritts auf sich vereint und ihre Nutzer in den drei komplementären Rollen des Dolmetschers, des Dolmetschdienstes und des Kunden offenbar in eine paradiesische berufliche Zukunft führen möchte, in der Praxis so kläglich scheitern? Wieso zeitigt die Einführung einer neuen Technik in der Praxis  lauter Verschlechterungen und einen Rückschritt im Vergleich zu dem Verfahren, das sie abgelöst hat und das sich viele nun zurückwünschen? Es sollte doch alles besser und einfacher werden… und auch viel kostengünstiger…

Dass solche internetbasierten Lösungen oft nicht der dringend gebotenen kritischen Prüfung und Evaluation unterzogen werden, bevor man sich auf sie einlässt, verdankt sich u.a. einem Image, das mit hohem Werbeaufwand seitens der Anbieter sogenannter Software-as-a-Service geschaffen wurde. Danach liegt die Zukunft ausschliesslich im Internet… und das Neuere ist fraglos immer das Bessere. So ist auch die Cloud vermarket worden, also die Möglichkeit, seine Daten im Internet zu speichern und dafür Speicherplatz anzumieten. Ein verbreitetes Argument fordert dazu auf, einfach mal loszulegen – man könne das Mietverhältnis ja jederzeit wieder kündigen, es gäbe also überhaupt kein Risiko… Ja, wer braucht da im Vorfeld noch Informationen? Die würden einen doch nur von einem Test abhalten… so oder so… Mit intensiven und extensiven Vermarktungsstrategien ist ein Milliardenmarkt von Dienstleistungen über das Internet aus dem Boden gestampft worden, in dem die meisten Menschen und Unternehmen Geld für etwas ausgeben, das sie gar nicht brauchen.

Es steht ausser Frage, dass eine internetbasierte Vermittlungsplattform für Dolmetscher eine gute Idee ist… allerdings nicht irgendeinewomit wir zum Kern des Problems kommen: eine solche Plattform ist eine komplexe Angelegenheit, und den Programmierern von Bhaasha fehlt ganz sicher die nötige Kompetenz, die gesamte Komplexität in den Blick zu nehmen. Dafür sind sie vermutlich auch gar nicht ausgebildet. Fehlende Kompetenz ist an sich nicht problematisch, wenn man wenigstens in der Lage ist, seine eigenen Defizite zu erkennen und sich entsprechende kompetente Unterstützung zu holen. Auch das ist hier ganz offensichtlich nicht geschehen. Vielleicht halten sich die Programmierer von Bhaasha sogar selbst für Dolmetscher. Sie haben vermutlich keine nachweisbare Expertise in Form von Studienabschlüssen oder Zertifikaten, halten sich aber für Kollegen der Dolmetscher, weil sie auch mal etwas für jemanden übersetzt haben… Es ist ja leider kein geschützter Beruf… da sind der Selbstüberschätzung und der Selbstanmassung keine Grenzen gesetzt…

Wie komme ich zu diesem klaren Urteil, obwohl mir doch jede Einsichtnahme verweigert wurde? Weil das ganze System mit der Art und Weise steht und fällt, wie die Anfragen an die Dolmetscher weitergeleitet werden. Damit ist nicht der Übertragungskanal (SMS, eMail etc.) gemeint, sondern ob jede Anfrage prinzipiell immer nur an einen Dolmetscher aus einer Sprachgruppe versandt wird – und erst nach Ablauf einer angemessenen Zeit an den nächsten etc. – oder ob eine Anfrage grundsätzlich immer an mehrere oder viele Dolmetscher aus derselben Sprachgruppe gleichzeitig versandt wird, sofern nicht eine konkrete Person angefragt wird, etwa im Rahmen eines Folgeauftrags. Vor Bhaasha wurde nie mehr als eine Person gleichzeitig angefragt, es gab genügend Zeit für Reaktionen… und niemand fühlte sich ungerecht behandelt oder unter Druck gesetzt.

Die blosse Möglichkeit, durch Bhaasha Anfragen an mehrere Dolmetscher gleichzeitig zu versenden, macht das System sofort unbrauchbar und ist verantwortlich für all die fatalen Auswirkungen, welche die Dolmetscher beklagen und krank machen. Urplötzlich spielt die ganze Ausbildung nur noch eine marginale RolleNun entscheidet die Qualität der technischen Ausstattung oder ein Funkloch darüber, ob ich eine Zusage schnell genug absetze, um einen Auftrag zu holen. Auf einmal wird es wichtig, sich 24 Stunden am Tag nicht eine Sekunde und nicht einen Millimeter vom Handy zu entfernen, das damit ins Zentrum des gesamten Lebens rückt und mit einer Bedeutsamkeit aufgeladen wird, die auch das gesamte Umfeld in Mitleidenschaft zieht. Besonders perfide ist die – sicher gutgemeinte – SMS, die mitteilt, dass man für die Zusage zu lange gebraucht hat und der Auftrag bereits vergeben wurde. Die eigene Reaktionszeit wird sogar angezeigt… und manchmal war man schon nach ein paar Sekunden zu spät. Solche Reaktionszeiten liegen ausserhalb des Menschenmöglichen und sind ohne technische Hilfsmittel, etwa einen individualprogrammierten Autoresponder, gar nicht zu realisieren.

Die langjährige Zugehörigkeit zum Dolmetschdienst und eine entsprechende Berufserfahrung, Studienabschlüsse und Zertifikate, Spezialwissen in bestimmten Bereichen, eine gerechte Verteilung der Aufträge innerhalb einer Sprachgruppe… das alles spielt durch ein kleines Detail – den Versand von Sammelanfragen – nur noch eine marginale Rolle. Dank Bhaasha gilt nun das Prinzip 'First come, first serve'… und damit nichts anderes als das sozialdarwinistische Prinzip des 'Survival of the fittest'. Und zwar im Wortlaut… Ich habe nämlich noch gar nicht erwähnt, dass bei einzelnen Dolmetschern die nackte Existenzangst ausgebrochen ist. Ein intelligentes und gerechtes Vergabesystem müsste ohne jeden Zweifel ganz anders aufgebaut sein, es wäre auch erheblich komplexer. Das Allerschlimmste an diesem fatalen Rückschritt durch Technik besteht darin, dass die Macher von Bhaasha, aber auch der Dolmetschdienst und die Zertifizierungsstelle für Dolmetscher davon noch gar nichts mitbekommen haben. Was nicht zuletzt damit zusammenhängt, dass sich kaum jemand traut, die fatalen Auswirkungen öffentlich anzusprechen, aus Angst, anschliessend noch weniger Aufträge als sowieso schon zu erhalten (was allerdings auch vor Bhaasha schon der Fall war).

Folglich wurde von den Machern hinter Bhaasha und denjenigen, die sich für die Nutzung der Plattform entschieden haben, auch noch nicht erkannt, wie explosiv die Lage und wie existentiell gefährlich sie für den Dolmetschdienst selbst ist. Dort geht man noch immer davon aus, dass es auf seiten der Dolmetscher lediglich 'Fragen, Vorbehalte und Sorgen' gebe. Was nichts anderes bedeutet als dass die Lunte am Pulverfass weiter brennt und nicht ausgetreten wird. Dass Bhaasha weiterhin seine krankmachenden und kränkenden Wirkungen entfalten kann, die mittelfristig den Dolmetschdienst zerstören werden, weil immer mehr Dolmetscher sich umorientieren und weil es sich herumsprechen wird, was Bhaasha mit den Menschen macht.

Welcher erwachsene Mensch, der die Wahl hat, lässt sich von einem System versklaven und ausbeuten, das nicht nur komplett intransparent ist, sondern Chancengleichheit und Gerechtigkeit ganz offensichtlich nur noch als theoretische Grössen kennt, während die Betreiber in jedem Moment des Versandes einer Sammel-SMS bzw. eines Sammel-eMails tatsächlich zu glauben scheinen, es sei ein gerechtes System am Werk. Dabei mussten die Dolmetscher zunächst einmal in eine teuere Ausbildung und Zertifizierung investieren sowie ein im Vergleich dazu sehr bescheidenes Honorar und Jahresbeiträge sowie zeitintensive und kostenpflichtige Supervisionen akzeptieren, um überhaupt –  längerfristig – mitspielen zu dürfen… in einem Spiel, das sie nun in den Wahnsinn treibt. Das ist ausdrücklich keine Übertreibung! Ich kenne viele der Dolmetscher seit langem persönlich… und erkenne sie fast nicht mehr wieder. Das war für mich überhaupt erst der Anlass, mich auf die Suche nach den Ursachen dieser Veränderungen zu begeben.

Bhaasha hätte gewiss eine gute Plattform werden können, wäre sie zu Ende gedacht worden. So verkörpert sie für mich nur eine jener Paradoxien, bei denen Nebenwirkungen dazu führen, dass genau das Gegenteil dessen erreicht wird, was eigentlich angestrebt wird… eine Plattform, für die jede Rettung zu spät kommen kann, wenn man sich dessen erst einmal bewusst wird. Die Macher hinter Bhaasha setzen auf die Verweigerung von Transparenz und Kommunikation… und lassen damit nicht einen Hauch von Lernfähigkeit oder auch nur Lernbereitschaft erkennen. Diese Blindheit wird mittelfristig auch ihr eigenes Schicksal besiegeln und macht um so verständlicher, warum sie sich in ihren Benutzungsbedingungen gerne hinter juristischen Mauern verbarrikadieren möchten, die sie vor jeder Form von Regressansprüchen schützen sollen. Besser kann man eine Sackgasse nicht beschreiben. Und deshalb muss man ohne Wenn und Aber vor dieser Plattform warnen.

Programmierer haben im Zuge der Digitalisierung immer grösseren Einfluss auf immer mehr Menschen, ohne dass ihnen die ganze Tragweite Ihres Tuns im Einzelfall bewusst sein mag. Sie programmieren immer häufiger für eine Wirklichkeit, die sie nicht oder nur vage, in jedem Fall aber nicht hinreichend kennen. Sie merken auch nicht, wie ihre Algorithmen die eigenen Vorurteile und Gesinnungen reproduzieren. So hat etwa ein Programm, das für die Vorselektion von Stellenbewerbern eingesetzt wurde, dazu geführt, dass keine Frauen zu den Vorstellungsgesprächen eingeladen wurden. Es sind diese blinden Flecke, diese Unfähigkeit, in komplexeren Zusammenhängen zu denken, und eine gesunde Selbstüberschätzung, die für solche Nebenwirkungen wie bei Bhaasha verantwortlich sind, welche klar nicht beabsichtigt sind, ab einem gewissen Zeitpunkt aber ausser Kontrolle geraten und dann gnadenlos ihre zerstörerischen Kräfte für Menschen und Unternehmen oder Organisationen entfalten.

Es bleibt zu hoffen, dass die betroffenen Dolmetscher noch heil aus der Sache herauskommen, weil die Entscheidungsträger in Kürze die Reissleine ziehen, um so auch dem Dolmetschdienst selber das Leben zu retten. Momentan wäre sogar ein günstiger Zeitpunkt für die Reissleine, weil die Auftragslage infolge der drastischen Massnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus insgesamt erst einmal stark zurückgehen dürfte… Der Ernst der Lage sollte deutlich geworden sein. Die Probleme lassen sich nicht länger verdrängen, ignorieren oder herunterspielen, vielleicht in der völlig unbegründeten Hoffnung, sie würden sich mit der Zeit von selbst erledigen. Wir müssen in diesen Tagen ganz besonders an die Gesundheit der Dolmetscher denken, die durch die Nebenwirkungen von Bhaasha ohne jeden Zweifel bei vielen angeschlagen ist, was die Risiken im Blick auf Corona – ganz vorsichtig formuliert – sicher nicht reduziert…

Über öffentliche Kommentare auf dieser Seite würde ich mich natürlich freuen, bin aber bei den Dolmetschern aus dem oben genannten Grund nicht besonders zuversichtlich. Eine Verbreitung des Links zu diesem Beitrag würde der Sache allerdings auch schon einen grossen Dienst erweisen und hoffentlich weitere, notwendige Diskussionen anregen… Abschliessend sei noch erwähnt, dass hier nur die wichtigsten Ergebnisse aus den Rückmeldungen der Dolmetscher einfliessen konnten. Das ganze Ausmass der mitgeteilten Fakten geht weit darüber hinaus. Ich danke allen, die sich an meiner Umfrage beteiligt und mir damit ein grosses Vertrauen entgegengebracht haben. Ihnen ist dieser Beitrag gewidmet.