Was digitale Medien mit uns machen
Auf den ersten Blick könnte man meinen, die digitalen Medien machten uns zu göttlichen Wesen, denn bei den Fähigkeiten, die im Christentum traditionell Gott zugeschrieben werden, haben wir anscheinend inzwischen mächtig aufgeholt. Dank unserer Smartphones sind wir allgegenwärtig, immer und überall erreichbar, völlig losgelöst von unserem tatsächlichen Aufenthaltsort. Dank Google und Internet sind wir auch allwissend und tragen durch Schaffung und Zulassung maximaler Transparenz im Internet unseren Teil dazu bei, dass jeder alles über alles und jeden wissen kann. Und bei Unternehmen wie Google oder Facebook, aber – etwa – auch bei Bankern, die als Einzelpersonen Milliarden verzocken und ganze Banken ruinieren können, klappt es sogar mit der Allmacht schon ganz gut. Die Programmierer der Algorithmen von Industrie 4.0 sind definitiv allmächtig, denn sie bauen gerade unsere Welt so um, dass Computer und Roboter künftig die Arbeit von zwei Dritteln der Menschen übernehmen, ohne dass für diese auch nur ansatzweise neue Arbeitsplätze entstehen werden, wie die 90minütige Dokumentation '
Schichtwechsel – Die Roboter übernehmen'
von Klaus Martens (WDR)* schlagartig begreifen lässt. Okay, wir brauchen die digitalen Medien, um die natürlichen Grenzen unserer Alltagswelt zu überwinden. Aber wenn wir uns dann noch von moralischen Prinzipien und jeglicher Verantwortung in der Gesellschaft lossagen, dann winkt uns doch die schier grenzenlose Freiheit…
Von Allgemein
in7 Jahren vor, 13 Minuten Lesezeit