Ist doch egal…

Geschätzte Lesezeit: Etwa 12 Minuten (2'461 Worte)

Das akademische Jahr 1985/1986 war für mich ein besonderes Jahr. Ich studierte in meiner Lieblingsstadt Paris als Gasthörer an der EHESS und verbrachte viel Zeit mit Recherchen zu meinem Dissertationsprojekt in der alten Bibliothèque Nationale in der Rue de Richelieu. Zur Abrundung meines Glücks durfte ich zusammen mit Studenten aus rund 150 Ländern im wunderschönen Park der Cité residieren, dem sehenswerten internationalen Studentenviertel am Boulevard Jourdan, im Süden der Stadt. Mein Zimmer in der Maison Heinrich Heine konnte ich sogar schon zwei Wochen früher beziehen, so dass ich mich wunderbar auf Paris einstimmen und endlich einmal tun konnte, wozu mir bei früheren Aufenthalten immer die Musse gefehlt hatte.

So verweilte ich etwa stundenlang im Marais, auf der Place des Vosges, und liess mich zu Klängen von Bach und Mozart aus dem Walkman von dem Ambiente verzaubern, das sich vor allem den Fassaden aus dem XVII. Jahrhundert verdankt. Die Gebäude bilden optisch eine Einheit und umschliessen schützend den quadratischen Platz mit seinen vier Brunnen und dem zentralen Reiterdenkmal im Schatten von Kastanien. So fühlte ich mich in die Zeit der 'Place Royalle' zurückversetzt, wie der Platz bis 1792 hiess. Zugleich schloss sich ein Kreis, denn noch kurz zuvor hatte ich mich beim 10. Internationalen Sommerkurs der Herzog August-Bibliothek in Wolfenbüttel vier Wochen lang mit anderen jungen Geisteswissenschaftlern aus Europa über 'Historisches Bewusstsein im XVIII. Jahrhundert' ausgetauscht.

Mit Thomas und Volker, zwei anderen Deutschen aus der Cité, kam die Idee auf, an einer Stadtführung teilzunehmen. Dem Pariscope, das – bis zum 19. Oktober 2016 – wöchentlich das kulturelle Programm der Stadt präsentierte und an jedem Kiosk für ein paar Centimes zu bekommen war, entnahmen wir, dass für den kommenden Samstag um die Mittagszeit eine Führung durch das älteste Viertel der Stadt angekündigt war: 'Le vieux Mouffetard'. Tatsächlich fanden sich am Treffpunkt rund 15 Personen ein, von denen unser 'Stadtführer', der einem Clochard ähnelte, vorab eine geringe Gebühr einkassierte.

Während der 'Führung' erreichten wir drei schnell den Punkt, an dem wir uns fragende Blicke zuwarfen, weil der 'Stadtführer' offensichtlich dummes Zeug erzählte, Namen und Fakten erfand, Jahreszahlen und ganze Jahrhunderte vertauschte. Wir fragten dezent nach, ob er sich vielleicht versprochen hätte, und waren ganz überrascht von seiner Antwort: «Ist doch egal». Nach wenigen Minuten verliessen wir die Gruppe und suchten uns ein Strassencafé in der unteren Rue Mouffetard, wo wir uns über diese – sagen wir – 'kreative' Einnahmequelle amüsierten. Allerdings staunten wir nicht schlecht, als eine Stunde später die bis auf uns immer noch vollzählige Gruppe im Schlepptau des schwadronierenden 'Stadtführers' an uns vorbeizog. Auch deshalb ist mir dieses Erlebnis in Erinnerung geblieben… Und wenn ich seitdem auf der ältesten Strasse von Paris flaniere, muss ich unweigerlich wieder schmunzeln…

Doch warum erinnere ich mich gerade jetzt an diese Anekdote, während ich in Bern an meinem Schreibtisch sitze? Ganz sicher hat es etwas mit den Auswirkungen der Digitalisierung, insbesondere der Sozialen Medien und der generativen Künstlichen Intelligenz (KI), zu tun, die schon seit ein paar Jahren meine volle Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Im Rückblick könnte man den damaligen Darsteller eines Stadtführers fast als einen Vorläufer heutiger Entwicklungen lesen, in denen Fakten von absichtlich verbreiteten Fake News und falschen bzw. unsinnigen 'Outputs' nicht wirklich intelligenter Maschinen verdrängt werden. Mit KI erzeugte Deep Fakes (Photos/Videos) lassen zudem die Grenzen zwischen 'echt' und 'gefälscht' bzw. 'richtig' und 'falsch'/'gelogen'/'erfunden' erodieren.

Maschinen verändern längst unsere Wahrnehmung, unser Denken und Fühlen, unser Gedächtnis, unser Wissen, unsere Sprache, unsere Urteilskraft, unsere Entscheidungen. Viele Jugendliche beherrschen elementare Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben, Rechnen und Lernen nicht mehr, können sich nur noch momenthaft konzentrieren, wurden oder werden süchtig nach den völlig banalen 'Inhalten' von Social Media-Plattformen gemacht. Deshalb wird heute oft viel geredet, ohne etwas zu sagen. Was auch, wenn man kaum noch etwas weiss? Von der aufschlussreichen, aber unsinnigen Behauptung 'Man muss gar nichts mehr wissen, man kann ja alles googeln' hin zu einem resignativen 'Ist doch egal', weil man nichts weiss, nichts beurteilen und schnell nicht mehr mitreden kann, ist es nur ein kleiner Schritt.

Durch die derzeitigen Erscheinungsformen sogenannter 'Künstlicher Intelligenz' geraten Begriffe wie 'Wahrheit', 'Wirklichkeit' oder 'Geschichte' noch stärker unter Druck als zuvor schon durch das Internet und die Sozialen Medien. Historisch betrachtet wurden die Begriffe bereits mehrfach erklärungsbedürftig, doch dieses Mal ist es wirklich schlecht um ihre Zukunft bestellt. Können wir noch einmal retten, was sie bisher bezeichneten, oder verlieren sie nun endgültig ihre Sagkraft? Vermögen sie noch Gegensätze wie 'wahr' / 'falsch', 'wirklich' / 'gelogen' / 'erfunden' oder 'hat stattgefunden' / 'wird lediglich behauptet' zu beschreiben und zu erklären?

Werden wir uns in der Gesellschaft künftig noch auf verbindliche Prädikate dieser Begriffe einigen können? Oder wird es nur noch beliebige 'Wahrheiten' und 'Wirklichkeiten' geben, die einfach ungehindert nebeneinander bestehen, obwohl sie sich widersprechen und wechselseitig ausschliessen? Wird der Kollektivsingular 'Geschichte' wieder in seine Bestandteile zerfallen, nämlich in beliebige Geschichten, für die dann nur noch gilt: 'se non è vero, è ben trovato'? Was hat es eigentlich für Auswirkungen auf uns, wenn diese Begriffe unbrauchbar werden – und vielleicht sogar verschwinden?

Im Februar 2025 nutzten rund 400 Millionen Menschen wöchentlich die Plattform ChatGPT, um mit Künstlicher Intelligenz 'Outputs' in menschlicher Sprache zu generieren. Diese 'synthetischen Texte' sind zwar sprachlich korrekt formuliert und übersichtlich strukturiert, werden von den Maschinen jedoch ohne jeden Zugang zu den Bedeutungen der 'Inputs' (Fragen, Aufforderungen) und der 'Outputs' (Antworten) erstellt. Eine Verwendung dieser 'synthetischen Stoffe' ohne vorgängige Prüfung auf Brauchbarkeit, Korrektheit und Vollständigkeit wäre fahrlässig, auch weil sie oft plausibel erscheinen, obwohl sie inhaltlich falsch oder gar unsinnig sind.

Das wird sich wohl auch niemals ändern, weil Maschinen kein Gehirn, keine Sinne und kein Bewusstsein haben. Da niemand weiss, wie das menschliche Gehirn im Zusammenspiel aller Sinne Bewusstsein erzeugt, gibt es auch keine Möglichkeit einer Simulation des menschlichen Bewusstseins. Anbieter von Plattformen wie ChatGPT oder DeepL behaupten trotzdem, ihre Software wäre in der Lage dazu, doch sie tun nur so, als ob sie Maschinen mit menschlichen Eigenschaften und Fähigkeiten erfunden hätten. Sie stützen sich dabei auf die Simulation einer Simulation des Menschen, die ihnen derzeit noch mit Hilfe von zwei Tricks all zu häufig gelingt: zum einen anthropomorphisieren sie ihre Maschinen, indem sie diese einfach mal mit Begriffen beschreiben, die eigentlich nur auf Menschen (und zum Teil allenfalls noch auf andere Lebewesen) anwendbar sind ('halluzinieren', 'trainieren', 'denken', 'fühlen', 'lernen', 'Gedichte verfassen', 'Texte zusammenfassen', 'Texte übersetzen' etc.). Zum anderen verwenden sie als Datenbasis Milliarden Texte, die von Menschen erdacht, verfasst und veröffentlicht wurden, bevor sie aus dem Internet geraubt und von Millionen ausgebeuteter Menschen aus armen Ländern manuell für die Datenverarbeitung aufbereitet wurden und werden, um sie anschliessend zur Generierung von 'Outputs' zu missbrauchen.

Die Maschinen produzieren und reproduzieren also 'Outputs' aus Daten, die ursprünglich von erwachsenen Menschen stammen. Das können etwa vollständige Artikel aus der New York Times sein, die ohne Quellenangabe wiederverwendet werden, als hätte die Maschine sie eigenständig erzeugt. Entsprechende Sammelklagen laufen bereits. Autoren und Urheber leisten erbitterten Widerstand gegen den Diebstahl und den Missbrauch ihres geistigen Eigentums, zumal in manchen Ländern politische Bestrebungen im Gange sind, diesen Diebstahl – unter dem Label 'Fair Use' – durchgehen zu lassen, also zu legalisieren… natürlich ohne die Urheber einzubeziehen.

Da das Wiederkäuen von Texten rein auf der Zeichenebene (Syntax) stattfindet, ohne jeden Bezug zu den Bedeutungen (Semantik) und zu den konkreten historischen bzw. situativen Bedeutungen (Pragmatik), ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Outputs als Inputs in die Datenbasis der Sprachmodelle gelangen, die generativer KI zugrundeliegen. Die KI-Systeme müssen daher mit der Zeit degenerieren, der Prozentsatz falscher und unbrauchbarer 'Outputs' wird zwangsläufig ansteigen… Doch werden wir dann noch in der Lage sein, diese als solche zu erkennen?

Die Erinnerung an 'Le vieux Mouffetard', die mich zu diesem Beitrag motivierte, hatte einen konkreten Auslöser… und dieser bietet ganz sicher keinen Anlass zum Schmunzeln. Es spricht sich ja inzwischen herum, dass das historische Denken selbst an seinem geschichtlichen Endpunkt anzukommen scheint, also die Fähigkeit, die Gegenwart als vergangene Zukunft zu denken und die 'Zukunft' als einen Raum von Möglichkeiten zu begreifen, den wir durch unser Handeln in der Gegenwart mit dem Wissen aus der Vergangenheit herbeiführen. Die Vergangenheit bleibt dank des Internets Teil der Gegenwart und bläht diese auf. Sie verschwindet einfach nicht mehr. Und die Zukunft besteht für uns mittlerweile aus lauter Bedrohungen, die unaufhaltsam auf uns zurollen. Die Gegenwart ist also nicht mehr bloss der kurze Augenblick zwischen Vergangenheit und Zukunft, sondern ein immer breiterer Raum, in dem jede Dynamik zum Erliegen kommt. Man möchte möglichst lange in der Gegenwart verweilen, um den Katastrophen, die wir uns alle selbst zuzuschreiben haben, so lange wie möglich zu entgehen. Es ist auch schon klar, dass wir sie nicht mehr abwenden können. Dafür haben wir zu lange zu wenig unternommen. Nicht einmal einen Bruchteil dessen, was nötig gewesen wäre. Wer sich nicht lächerlich machen möchte, spricht heute nicht mehr von 'Klimaschutz', sondern von 'dringend gebotenen Anpassungen an den nicht mehr aufzuhaltenden Klimakollaps'. Wir befinden uns in einer bleiernen Zeit, in der diejenigen, deren Gehirn angesichts der aktuellen Lage nicht komplett blockiert ist, weiterhin dazu ermuntern wollen, gegen alle Evidenz tätig zu werden, um die 'Zukunft' aktiv mitzugestalten, zumindest aber, um die Möglichkeit einer positiv besetzten Zukunft offenzuhalten.

Sollten wir es nicht schaffen, den entscheidenden Hebel umzulegen und uns aus der Lethargie eines 'Ist doch egal' zu befreien, wird es uns wohl auch nicht mehr interessieren, was aus unseren Kindern, unseren Enkeln, unserer Spezies wird. Dann lassen wir einem Szenario freien Lauf, das an die letzten Stunden auf der Titanic erinnert. Eine mächtige Minderheit der Wirklichkeit entrückter Superreicher verprasst bis zuletzt, was sie und/oder ihre Vorfahren zusammengeraubt haben. Die überwiegende Mehrheit der Menschen kämpft ums nackte Überleben, und ein paar unverbesserliche Idealisten, darunter viele Wissenschaftler, halten der Menschheit den Spiegel vor, mahnen und warnen weiter – wie der Club of Rome seit über 50 Jahren – vor den tödlichen Konsequenzen der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen. Anstatt ihnen zuzuhören und den gebührenden Respekt entgegenzubringen, werden sie mit den dumpfen Mitteln des Populismus bekämpft, desavouiert und gemobbt.

Sieht man sich die Weichenstellungen der jetzigen Merz-Regierung an, etwa die Wirtschaftspolitik einer Katherina Reiche, wird man erkennen, dass sie in ihrer eigenen Wirklichkeit lebt, die bereits als nicht zukunftsfähig widerlegt wurde. Anstatt voll auf erneuerbare Energien zu setzen, werden weiter hohe Milliardenbeträge in fossile Energien investiert, was darüber hinaus mit vielen Unwahrheiten begründet wird. Zerstörung der Zukunft darf aber kein Ergebnis von Klientelpolitik sein. Wenn nur noch Machtverhältnisse, starke Lobbys partikularer Interessen und ein verantwortungsloser Zynismus von Politikern darüber befinden, was wahr ist, in welcher Wirklichkeit wir leben und welche Bedeutung die Geschichte noch für unsere Gegenwart und unsere Zukunft hat, dann wird es keine Verständigung und keine Kompromisse mehr geben, aber vielleicht Bürgerkrieg.

Wenn Regierungen – und Parteien – weiterhin nicht für Gleichheit und Gerechtigkeit eintreten, wenn sie es zulassen, dass die soziale, die ökonomische und die kulturelle Schere sich über den Anschlag hinaus weiter öffnet, werden sie dafür auch die Verantwortung übernehmen müssen und haftbar gemacht werden. Sie werden sich am Ende nicht auf ihre – vermeintlichen – Wahrheiten, auf ihre Wirklichkeitskonstruktionen und ihr Geschichtsverständnis herausreden können. Es wird auch nicht ausreichen, mit aussenpolitischer Effekthascherei vom innenpolitischen Desaster abzulenken. Denn es ist nicht egal, was sie tun oder unterlassen und ob sie für ihre Aufgaben überhaupt die nötigen Voraussetzungen mitbringen. Es darf auch nicht sein, dass Geschichte von Politikern individuell so konstruiert wird, dass sie trotz gravierenden politischen Versagens einfach weitermachen können und keinerlei Verantwortung übernehmen. Oder dass Rechtsextremisten ungestraft historische Unwahrheiten über die Nazis verbreiten, um ihrer menschenverachtenden Ideologie an die Macht zu verhelfen. Die krassesten Beispiele sehen wir derzeit in den USA. Dort ist die Lüge zum Mittel der Politik avanciert… und die Wahrheit zum Feind ernannt worden. In dieser Logik werden die Universitäten und die Wissenschaft als Garanten der Wahrheit gnadenlos behindert und bekämpft.

Wahrheit ist inzwischen kein gesellschaftlicher Totalisierungshorizont mehr, sondern ein Spielball zwischen den Machtfeldern der Gesellschaft und der Staaten. Die Wirklichkeit ist keine gesellschaftliche Konstruktion mehr, sondern eine Konstruktion, die den Interessen der Reichen und Mächtigen dient und zu diesem Zweck durchgesetzt werden soll. Geschichte wird ebenfalls instrumentalisiert, wo es der Sache dient. Da wird auch schon mal behauptet, 'nicht jedes SS-Mitglied wäre ein Verbrecher gewesen'. Und wer solche verharmlosenden Falschaussagen nicht durchgehen lässt, soll ein Beweis dafür sein, dass von Meinungsfreiheit keine Rede sein kann.

Spätestens hier ist eine rote Linie überschritten. Es ist eben nicht egal, welchen Schwachsinn Menschen in den Medien verbreiten. Lassen wir das zu, ebnen wir den Weg in den Faschismus. Wir müssen also schnellstens dafür sorgen, dass wir als Gesellschaft die Hoheit darüber zurückerlangen, was unter 'Wahrheit', 'Wirklichkeit' und 'Geschichte' bzw. 'geschichtlicher Wahrheit' zu verstehen ist. Das Problem ist nicht neu. Einfältige Holocaustleugner, etwa, hat es immer gegeben. Doch durch die Digitalisierung und das Verbreitungsmedium 'Internet' mit allen seinen Plattformen erreichen heute Kriminelle, Ideologen, Mächtige, Reiche, Lobbyisten eine gefährliche Reichweite in einer diffusen Gemengelage aus Wahrheiten, Märchen und Lügen. Wir müssen sie stoppen, bevor sie mit ihren Lügen gigantische, irreversible Schäden anrichten und unsere demokratischen Rechtsstaaten zerstören – Schäden, für die sie niemals die Haftung werden übernehmen können… Denn genau damit haben sie bereits begonnen… und genau davon sollen ihre lügengesättigten Narrative so lange ablenken, bis es für eine Gegenwehr zu spät ist… Wehret den Anfängen!

Abschliessend möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass wir als Spezies nicht überleben können, wenn sich die Gewissheiten auflösen. Wir brauchen sie auch in Zukunft als Ersatz für die Instinktorientierung, die wir im Laufe der Evolution – und vermutlich mit dem aufrechten Gang – verloren haben. Wenn wir unserer Wahrnehmung und den Aussagen von anderen nicht mehr vertrauen können, wenn sich alles jederzeit auch als ganz anders herausstellen kann, wenn wir uns gegen mutwillige und böswillige Manipulationen nicht mehr wehren können, werden wir orientierungslos und handlungsunfähig. Allein deshalb darf es uns nicht egal sein, ob unsere Wahrheiten zerstört werden, sei es mit voller Absicht, aus Ignoranz… oder als unbeabsichtigte Nebenwirkung der Digitalisierung, insbesondere der Künstlichen Intelligenz.

Veröffentlicht von Armin Biermann 3 Wochen vor, 2.9.2025

Abgelegt in: Allgemein

3 Antworten zu “Ist doch egal…”

  1. Gerhard Rupp
    4. September 2025 at 5:44

    Vorzügliche Analyse und Zusammenführung der Diagnosen unserer Gegenwart.
    Mit der Digitalisierung und der Künstlichen Intelligenz hat sich zum ersten Mal technischer Fortschritt auch gegen unser aller Wohlergehen gerichtet. Ineins mit sozialen Spannungen, politischen Verwerfungen und der Aufkündigung bisher geltenden Übereinkünfte müssen wir feststellen, dass nicht nur das Klima, sondern auch die Gesellschaft als ganze einen ihrer Kipppunkte überschritten hat. Uns bleibt zur Korrektur nur wenig Zeit. Handeln im kleinen überschaubaren Bereich des eigenen Wohnumfelds mildert das Leiden am Schwinden von Konsens und gewährt damit Aussicht auf Besserung.

  2. Hugo Düggelin
    2. September 2025 at 20:46

    Ja, die Welt ist auf dem besten Weg, auch die letzten Festungen der Wahrheit zu zerstören (Universitäten usw.). Ausser es gelingt starken, unerschütterlichen Individuen und Organisationen, die Prinzipien der Wahrheit immer wieder zu verteidigen. Davon bin ich überzeugt! Das Streben nach Wahrheit war schon immer ein Grundbedürfnis der Menschen!

  3. 2. September 2025 at 15:18

    Vielen Dank, lieber Armin. Mir gefällt, wie klar die Schwächen und Grenzen der KI aufgezeigt werden. Die Frage bleibt, wie wir die Massen mit diesen Einsichten damit erreichen … Aber wenigstens im eigenen Umfeld damit wirken.

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